Was ist Sanforisieren?
Bei einem Webvorgang werden Fäden gespannt, das führt dazu, dass das Gewebe im Nachhinein beim Waschen häufig einläuft. Die Garne verlieren ihre Spannung und ziehen sich zurück in die ursprüngliche Länge. Durch ein spezielles Verfahren wird das verhindert.
Dieses Veredlungsverfahren nennt man Sanforisieren, Krumpfen oder Einlaufvorbehandelt. Erfunden wurde das Sanforisieren vom Amerikaner Sanford L. Cluett in den 1920er Jahren. Der Vorname Sanford des Erfinders ist auch der Namensgeber für die Sanfor-Ausrüstung. Außerdem ist die Anwendung des Verfahrens lizenzpflichtig.
Häufig werden insbesondere Gewebe für Bettwäsche mit einer Sanfor-Ausrüstung veredelt, damit diese lange formstabil bleiben.
Was bedeutet Sanforisieren genau?
Als erstes nimmt man eine Stoffprobe und wäscht diese, damit man das Ausmaß des Einlaufens ermitteln kann. Danach wird das Gewebe in eine Krumpfmaschine gelegt, wo es mit Hilfe von Feuchtigkeit und Hitze einer mechanischen Stauchung unterzogen wird. Im Anschluss wird das Material getrocknet und der Zustand fixiert. Im letzten Schritt wird mit einer Warenprobe noch einmal ein Waschtest gemacht, um das Ergebnis zu überprüfen.
Während des gesamten Prozesses kommen keine Chemikalien zum Einsatz, man muss sich also dahingehend keine Gedanken machen. Anders ist es bei einer Sanfor-Plus Ausrüstung, dabei werden die Stoffe nachträglich mit Kunstharzen behandelt. Dadurch werden die Stoffe weniger knitteranfällig und schmutzabweisender. Allerdings werden dabei Formaldehyd-haltige Chemikalien verwendet.
Wann wird sanforisiert?
Insbesondere Baumwolle hat die Eigenschaft sich bei Feuchtigkeit auszudehnen und im Trockenen Zustand wieder zusammenzuziehen, aber auch Leinen und Viskose neigen dazu. Bei hochwertigen und kostspieligen Produkten aus diesen natürlichen Rohstoffen ist das Sanforisieren von Vorteil. Schließlich soll z.B. hochwertige Bettwäsche aus Baumwolle möglichst lange erhalten bleiben und genau über die Bettwaren passen. Wenn die Bezüge einlaufen und die Bettdecke nicht mehr richtig reinpasst, hat man an einigen Ecken klumpigere Stellen, was unangenehm beim Schlafen sein kann. Auch in der Kleidungsindustrie ist das Sanforisieren ein ständiger Begleiter, z.B. bei Denim-Artikel, Kleider und Blusen, aber auch bei anderen Heimtextilien.