Was ist Polyester?
Polyester (PES) ist ein Überbegriff für die Gruppe der Polymere. Der Name setzt sich übrigens aus den Worten Polymer und Ester zusammen. Diese Kunstoffe werden in der Regel durch Polykondensation oder ringöffnende Polymerisation aus Carbonsäure gewonnen. Nach dieser Synthese erfolgt oftmals eine azeotrope Destillation, Kondensation, Veresterung, Umesterung oder eine andere chemische Reaktion.
Zwar ist die Chemie hinter dem Material sehr komplex, der Kunststoff ist aber trotzdem schon viele Jahre ein fester Bestandteil des Alltaglebens geworden und wird unter vielen verschiedenen Handelsnamen vertrieben.
Auch der Kunststoff PET (Polyethylenterephthalat), aus dem vor allem Folien und Flaschen hergestellt werden, gehört in diese Kategorien der Plastiksorten. Zwar kennen wenige den korrekten Namen Polyethylenterephthalat, die Abkürzung PET ist aber durchaus geläufig. PET bzw. Polyethylenterephtalat wird bei der Herstellung vor allem nach der Schmelze als dünner Film oder Folie verarbeitet. Allerdings werden aus PET bzw. Polyethylenterephtalat auch Polyester-Fleece-Stoffe gefertigt. Auch Polyesterharze und Polycarbonat sind eine industriell beliebte Form.
Mittlerweile bezeichnet Polyester jedoch vor allem eine synthetische (Mikro–)Textilfaser, die in den 1930er Jahren von US–amerikanischen Forschern als Alternative zu Seide entwickelt wurde. Die Kunstfaser sollte den westlichen Markt unabhängiger von japanischen Seidenlieferungen machen. Anfang der 1940er Jahre machten englische Forscher das Gewebe dann hitzebeständig.
Die ersten deutschen Fasern waren die Trevira– und Diolen–Faser (Markennamen). Zwar kommt die Kunstfaser auch in der Natur vor, heute denkt man dabei aber vor allem an ein synthetisches Gewebe, bzw. an widerstandsfähige und elastische Chemiefasern. Microfaser ist aufgrund seiner pflegeleichten und strapazierfähigen Eigenschaften beliebt für folgende Artikel:
- Füllungen für Kissen wie: Dekokissen, Sofakissen, Kopfkissen, Nackenstützkissen, Nackenkissen, Kuschelkissen oder Allergikerkissen
- Füllungen für Decken – die Microfaserdecke
- Plaids und Tagesdecken, Kuscheldecken, Felldecken und Fleecedecken
- Bettwäsche aus Microfaser
Artikel aus dem Kunststoff gibt es von unterschiedlichen Marken.
Polyester oder Baumwolle?
Diese Frage ist nicht ohne weiteres zu beantworten, da beides Vor– und Nachteile besitzen. Das Material eignet sich beispielsweise für Bettwaren sehr gut, da es einige Vorteile gegenüber Baumwolle aufweist. Die wichtigsten Eigenschaften des Stoffs für Bettwaren sind dabei die einfache Pflege und die positive Auswirkung auf das Schlafklima. So ist der Stoff beispielsweise sehr leicht waschbar und lässt sich schnell trocknen, da die Polyester-Faser dreimal feiner als Seidenfasern ist und die Poren so klein sind, dass Wasser nur schwer durchdringen kann. Schweiß hingegen kann ungehindert verdampfen, was besonders bei nächtlichem Schwitzen wichtig ist. Zudem ist es weicher und speichert Wärme besser als die Naturfaser. Zudem bieten künstliche Polyester-Fasern keinen Nährboden für Milben und ist daher hygienischer als vergleichbare Bettwaren-Stoffe.
Eine Polyester-Baumwolle-Mischung wird Polycotton genannt, die Vorteile beider Materialien in sich vereint. Bettwäsche aus Baumwolle und Polyester ist beispielsweise atmungsaktiv und saugfähig und bringt den Komfort von der Naturfaser mit sich. Wie man eine Baumwolle-Polyester-Mischung waschen sollte, ist den jeweiligen Pflege-Etiketten zu entnehmen, sie können aber häufig bei 60 Grad gereinigt werden.
Microfaser – Polyester: Unterschied und Gemeinsamkeiten
Microfaser ist ein synthetisches Produkt, das meist aus Polyester hergestellt wird. Dieses hat den Vorteil, dass die Fasern dünne Poren besitzen und dadurch wasserundurchlässig sind. Zudem ist Polyester-Mikrofaser angenehm auf der Haut und verfügt über einen weichen Griff. Das macht sie geeignet für Outdoor-Bekleidung, Decken, Kissen und Bettwäsche.
Polyester Kleidung findet man auch häufig in der Mode. Das Misch-Gewebe Polyester-Microfaser waschen sollte man im Schonwaschgang mit Flüssigwaschmittel.
10 Tipps und Fakten
Wer erfand die Faser?
Schon im 19. Jahrhundert versuchte man bereits, Kunststoffe aus Polyester herzustellen, jedoch gelang erst den Briten John Rex Whinfield und J.T. Dickson 1941 die Entwicklung.
Wie funktioniert die Herstellung?
Seit 1947 wird das Material nach industrieller Methode hergestellt. Der feine Faden entsteht durch das Schmelzspinnverfahren. Durch Hitzeeinwirkung wird eine Schmelze erzeugt, die dann durch Spinndrüsen gepresst wird, so entstehen die Polyesterfasern. Herstellung und Verarbeitung der Chemiefaser dient dann der Erzeugung von Textilien. Den Fasern können verschiedene Formen gegeben werden, zum Beispiel einen runden oder kantigen Querschnitt.
Welche Eigenschaften hat Polyester?
Der Kunststoff besitzt viele positive Eigenschaften. Polyester ist pflegeleicht, leicht zu waschen, trocknet schnell und transportiert Feuchtigkeit gut ab, weshalb es sich für Bettwaren, Bettwäsche und Matratzenbezüge eignet. Weitere Eigenschaften von Polyester sind, dass es weich und hautsympathisch ist, zudem kann er Wärme sehr gut speichern.
Außerdem ist die Faser fein und dünn und daher sehr leicht, aber gleichzeitig äußerst strapazierfähig. Das Material besitzt ebenfalls eine hohe Formbeständigkeit und neigt nicht zum Knittern. Weiterhin weist der Kunststoff eine hohe Festigkeit und Flexibilität auf und ist somit widerstandsfähig und reißfest.
Wo ist Polyester drin? Für was wird Polyester verwendet?
Bettwaren, wie Decken und Kopfkissen, Bettwäsche oder Matratzenbezügen werden oft erzeugt aus Polyester. Verwendung findet das Material zudem bei Polyester-Textilien im Bekleidungsbereich für Damen und Herren in unterschiedlichster Form, zum Beispiel in Anzügen, Blusen, Hosen, Kleidern oder Röcken.
Auch für Kleidung, Zubehör und Ausrüstung im Bereich Outdoor wird das Material verwendet. Zum Füllen von Kissen werden häufig Faserkügelchen aus Polyester verwendet, da diese langlebig und für Allergiker geeignet sind. Schlafkissen mit Polyester-Hohlfaserkugeln machen diese besonders weich und weisen eine hohe Bauschkraft auf.
Bei wieviel Grad kann man Polyester waschen?
Bei wieviel Grad man das Material waschen kann, hängt von der Zusammensetzung und Verarbeitung ab. Es gibt Polyesterstoffe, die 60°C vertragen und solche, die man nur chemisch reinigen kann (P im Pflege-Etikett). Meistens kann man es bei 30°C im Schonwaschgang waschen.
Polyester ist allgemein zwar pflegeleicht, es empfiehlt sich aber immer, die Hinweise im Pflegeetikett zu beachten, bevor es in die Waschmaschine kommt. Eine Polyester-Baumwolle-Mischung kann meist bei 60° C gereinigt werden, allerdings ist hierbei auf die Pflege-Hinweise zu achten.
Polyester – welches Waschmittel darf man verwenden?
Auch die Wahl des Waschmittels ändert sich, abhängig von den Polyester-Arten. Vollwaschmittel eignen sich für Produkte aus dem Material, die hohe Temperaturen vertragen. Feinwaschmittel sollte man vor allem für farbige Textilien und bei solchen, die nur niedrige Temperaturen vertragen, nutzen. Generell empfiehlt sich die Verwendung von Weichspüler, da sich der Stoff sonst schnell statisch auflädt.
Allerdings hängt es auch von der Art der Verarbeitung der Kunstfaser ab, bei welchen Temperaturen man es waschen darf. Ein Baumwolle-Polyester-Gemisch waschen sollte man bei schonenden Temperaturen, zudem sollte flüssiges Waschmittel genutzt werden, da sich dieses bei niedrigen Temperaturen auflöst.
Warum darf der Kunststoff nicht in den Trockner?
Polyester ist zwar sehr strapazierfähig, verträgt aber heiße Temperaturen nur bedingt. Damit Wäsche im Trockner getrocknet wird, wird heiße Luft ins Innere geblasen. Um die Feuchtigkeit aus der Wäsche restlos verdunsten zu lassen, sind dabei sehr hohe Temperaturen nötig.
Je nach Trocknerart werden hier unterschiedlich hohe Temperaturen verwendet. Ablufttrockner arbeiten im Schnitt mit etwa 85-110° C, Kondenstrockner sogar mit 100-125° C. Bei diesen Temperaturen laufen Kleidungsstücke aus der Kunstfaser teilweise ein, weshalb man sie nicht in den Trockner geben sollte.
Darf man Polyester bügeln?
Grundsätzlich ja – da es sich aber beim Bügeln mit hohen Temperaturen verformen oder gar schmelzen und verkleben kann, empfiehlt es sich hier immer auf die Pflegehinweise im Pflegeetikett zu achten.
Hat das Bügeleisen die Einstellung Polyester, kann man diese gefahrenlos nutzen. Generell sollte man für den Kunststoff immer eine geringe Temperatur benutzen und ein Bügeltuch unterlegen, um den Stoff zu schützen. Beim Bügeln von Baumwolle-Polyester-Stoff sollte ebenfalls auf die Pflegehinweise geachtet werden, da die Naturfaser im Gegensatz zur Kunstfaser heiß gebügelt werden kann.
Kann man Polyester bleichen?
Wenn man vergraute Kunststofffasern wieder schön hell bekommen möchte, hilft normales Bleichmittel häufig nicht aus. Hier sollte man auf ein Spezialmittel zurückgreifen oder das Polyester Textil direkt in eine professionelle Reinigung bringen.
Schwitzt man in Polyester?
Da die Fasern und Poren des Kunststoffs sehr dünn sind, dringt Wasser kaum durch. Zudem wird Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben, wodurch starkes Schwitzen vermieden wird.
Wie kann man Polyesterstoff färben?
Farben bei Polyester verbleiben nur auf der Oberfläche und werden nicht in die Faser aufgenommen (wie zum Beispiel beim Färben von Baumwolle). Polyester-Stoff dauerhaft färben kann man daher nicht, zumindest nicht im Do-it-Yourself-Verfahren. Man kann Polyester färben lassen und zwar professionell von einer Färberei. Das Bedrucken des Materials, zum Beispiel mittels Siebdruck, ist allerdings möglich. Polyester-Stoffe färben kann man daher nur bedingt.
Da Polyester Eigenschaften hat, die den Stoff für viele Aufgaben besser geeignet macht als andere Materialien, ist er in vielen Bereichen sehr beliebt und bietet zudem eine große Anzahl an Verwendungsmöglichkeiten.
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