Ratgeber Beitrag im Wohnen.de MagazinGekonnt Wohnung einrichten:
Häufige Einrichtungsfehler vermeiden

 


Häufige Einrichtungsfehler vermeiden - Wohnung gekonnt einrichtenDas Einrichten der eigenen vier Wände ist eine sehr persönliche Angelegenheit, die individuell sehr unterschiedlich vorgenommen wird. Auf die Besonderheiten der Wohnpsychologie sind wir bereits in unserem Ratgeberbereich Wohngefühl intensiver eingegangen.

Unabhängig vom eigenen Geschmack sowie von den Anforderungen und Bedürfnissen, die an den Wohnraum gestellt werden, gibt es allerdings einige Dinge, die man bei der Wohnungseinrichtung beachten sollte. – In diesem Ratgeber-Beitrag widmen wir uns deshalb den 13 häufigsten Einrichtungsfehlern und geben gleichzeitig wertvolle Tipps, wie man es besser machen kann bzw. bestimmte Einrichtungsfragen optimal lösen kann.

Inhaltsverzeichnis

Einrichtungsfehler 1:
Zu stringent einen einzigen Stil / eine einzige Linie verfolgen – nichts „riskieren“

Wer seine Wohnräume strikt nach einer Stilrichtung einrichtet, erreicht damit sicherlich ein optisch ansprechendes Ambiente, doch läuft auch Gefahr, dass es den Zimmern an Charakter und Charme fehlt. – Es kann bei der zu stringenten Verfolgung einer Einrichtungslinie nämlich schnell passieren, dass es Zuhause weniger nach einem Zuhause und mehr nach einem Arrangement für ein Katalog-Shooting à la „Schöner wohnen“ aussieht, was sogar etwas langweilig wirken kann.

Man sollte also bei der Einrichtung der Wohnung auch etwas „risikieren“ und nicht nur auf Nummer sicher gehen, in dem man sich streng an die Regeln eines Wohnstils hält. Spannender ist es , mehrere Stile gekonnt miteinander zu kombinieren oder auch kleinere Stilbrüche vorzunehmen, um für eine insgesamt aufgelockerte Atmosphäre im Raum zu sorgen.

Diese besonderen Eyecatcher in Form von ausgefallenen bzw. abweichenden Möbeln, Dekorationsgegenständen oder auch Wohnaccessories sollten bewusst gewählt und zentral platziert werden. Damit die „Spezialobjekte“ ihre Wirkung optimal entfalten können, sollte man zudem darauf achten, dass man sie mit eher neutralen Elementen kombiniert.

Um gezielt für einen Stilbruch zu sorgen, eignen sich z. B. Möbelstücke, Deko oder Heimtextilien in außergewöhnlichen Formen oder mit auffälligen Texturen. Aber man kann auch durch die Verwendung einer extravaganten Wandfarbe oder einer originellen Tapete dafür sorgen, dass eine gewisse Lebendigkeit, Charme und Charakter in die Räumlichkeiten „einziehen“.

Schön ist auch immer eine Mischung aus alten und neuen Dingen. So kann man beispielsweise das neue Polsterbett mit antiken Shabby Nachttischen vom Trödelmarkt in Szene setzen.


Einrichtungsfehler 2:
Jeden (kurzlebigen) Wohntrend in die eigenen vier Wände holen

Die meisten Menschen bevorzugen im Laufe ihres Lebens einen oder zwei Wohnstile, lassen sich aber tendenziell auch von aufkommenden Wohntrends begeistern. Grundsätzlich natürlich kein Problem, mit aktuell angesagten Möbeln, Dekoelementen, Wohnaccessoires, Heimtextilien oder auch Farben sowie Tapeten immer mal wieder etwas frischen Wind in die eigenen vier Wände zu holen. Viele Wohntrends halten sich allerdings nicht lange und nicht selten, hat man sich an den neuen Einrichtungsgegenständen oder auch der neuen Raumgestaltung sehr schnell sattgesehen. Hat man dann viel in seiner Wohnung verändert, muss man damit leben oder wieder renovieren bzw. die Einrichtung (teilweise) erneuern.

Aus diesem Grund ist es ratsam, bei der Einrichtung in erster Linie auf möglichst zeitlose Einrichtungsgegenstände, Designs und Farben zu setzen, die dem eigenen Geschmack und Stil nach Möglichkeit vollumfänglich entsprechen. Wenn es dann doch angesagte Trends gibt, denen man sich nicht entziehen kann bzw. will, dann sollte man nach Möglichkeit versuchen, den Trends durch den Einsatz von schnell austauschbaren Kleinmöbeln, (Deko-)Accessoires oder Heimtextilien zu folgen. Diese Stücke lassen sich im Zweifelsfall schnell und einfach wieder entfernen bzw. gegen andere austauschen.


Einrichtungsfehler 3:
Eigene Lebensrealität nicht einbeziehen

Wenn man seine Wohnung gerne mit den neuesten Einrichtungstrends und Möbeltrends ausstatten möchte, sollte man dabei seine eigene Lebensrealität bzw. die persönlichen Anforderungen, die an die Einrichtung gestellt werden, nicht unberücksichtigt lassen. So mag die angesagte Wohnlandschaft aus Samt super zur sonstigen Einrichtung des Wohnzimmers passen und auch dem Geschmack entsprechen, aber wenn man das Sofa mit haarigen Mitbewohnern wie Hunden oder Katzen teilt, wird man nicht wirklich lange Freude daran haben.

Es ist also wichtig, bei der Wohnungseinrichtung nicht außer Acht zu lassen, welche Funktionalität und Eigenschaften Möbel sowie sonstige Einrichtungsgegenstände „mitbringen“ sollten. Wer zum Beispiel aufgrund von Haustieren und/oder Kleinkindern eine eher pflegeleichte und robuste Einrichtung benötigt, wird mit empfindlichen Oberflächen und Materialien dauerhaft nicht wirklich glücklich werden.


Einrichtungsfehler 4:
Beleuchtung bzw. Lichtatmosphäre im Raum nicht berücksichtigen

Die Beleuchtung in den einzelnen Zimmern der Wohnung ist bei weitem mehr als reine Funktionalität und etwas Dekoration, wenn es um die Gestaltung der Lampen geht. Mit der Beleuchtung bzw. mit den verschiedenen Lampen in einem Zimmer lässt sich die Stimmung im Raum nämlich maßgeblich beeinflussen. Diese Lichtstimmung wirkt sich wiederum direkt darauf aus, wie man sich in den Räumlichkeiten fühlt. Gekonnt platzierte Lichtquellen sind also sehr wichtig, wenn es darum geht, die Wohnung erfolgreich bzw. wirklich wohnlich zum Wohlfühlen einzurichten.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, zum Erzeugen einer idealen Lichtatmosphäre circa sieben bis neun Beleuchtungspunkte in einem Zimmer unterzubringen. Dabei sollte man unterschiedliche Lichtfarben und Beleuchtungsstärken miteinander kombinieren, die sich unabhängig von einander zusammenschalten lassen.

Die Basisbeleuchtung im Raum sollte blendfrei sein. Zusätzlich sollte man in Bereichen zum Entspannen und Sitzen auf sanftes Licht setzen und in Arbeitszonen punktgenaue Spots mit ausreichender Helligkeit einplanen. Optimal ist es, wenn sich das Licht im Raum dimmen und in der Lichtfarbe einstellen lässt. Auf diese Weise kann man die Beleuchtung stets an die gerade gewünschte Lichtstimmung anpassen. Moderne LED-Leuchten bieten hier in der Regel sehr viele Möglichkeiten.


Einrichtungsfehler 5:
Über die Stränge schlagen und Unruhe erzeugen

Viel hilft nicht immer viel, wenn es um das Einrichten der Wohnung geht. Allzu schnell, überschreitet man eine gewisse Grenze und sorgt durch ein Zuviel an Dekoration und Einrichtung für eine unruhige Stimmung im Zimmer.

Man sollte bei jedem Raum darauf achten, dass dem Betrachter sowohl spannende Eyecatcher als auch ruhige Bereiche ins Auge fallen, so dass sich insgesamt ein angenehmes Niveau ergibt, welches weder zu unruhig noch langweilig wirkt.


Einrichtungsfehler 6:
Zu wenig Stauraum bei der Einrichtung der Wohnung vorsehen

Egal, wie viel Mühe man sich beim Einrichten der Wohnung macht, wenn „Zeug“ herumliegt oder Unordnung herrscht, ist die gewünschte Optik schnell zerstört. Hinzu kommen bestimmte Ecken in der Wohnung, die quasi prädestiniert für Chaos und wildes Ablegen sind – wie beispielsweise der berühmte Stuhl im Schlafzimmer oder auch ein Konsolentisch im Flur, wo einfach jeder alles liegenlässt – vom Autoschlüssel bis zur Zeitung.

Aus diesem Grund sollte man bei der Einrichtungsplanung genau überlegen, wie viel Stauraum man benötigt bzw. welche Dinge in der Wohnung so untergebracht werden müssen, dass die gewünschte Atmosphäre und Gemütlichkeit nicht darunter leidet.

Idealerweise sollte jedes „Ding“ in der Wohnung einen festen Platz haben, so dass man einfach Ordnung halten kann. Darüber hinaus sollte man schauen, in welchen Bereichen der Wohnung schneller Chaos auftreten könnte. Sind diese Orte definiert, kann man schauen, mit welchen Möbeln und Aufbewahrungselementen Unordnung zuverlässig vermieden werden kann.


Einrichtungsfehler 7:
Sämtliche Möbel an der Wand platzieren

Beim Einrichten neigt man allzu schnell dazu, alle Möbel an Wänden zu positionieren. In der Folge bleibt das Zentrum des Zimmers oft mehr oder weniger frei und ungenutzt. Optisch erscheint der Raum durch die nicht selten komplette Nutzung der Wände oft eher beengend und mitunter deshalb weniger gemütlich.

Um diesen Einrichtungsfehler zu vermeiden, sollte man also versuchen, gerade auch die Mitte des Raumes bei der Platzierung von Möbeln zu berücksichtigen und so ggf. auch noch etwas Wandfläche frei zu halten. Im Wohnzimmer sollte man also durchaus versuchen, das Sofa abgerückt von der Wand – vielleicht sogar direkt im Zentrum – aufzustellen. Dafür bieten sich Polstermöbel an, bei denen der Rücken echt bezogen ist. – Hierbei besteht auch der Bezug der Rückseite aus dem gewählten Bezugsstoff z. B. Kunstleder, Samt, Microfaser oder Cord, so dass sich das Möbelstück frei im Raum aufstellen lässt.

Bei der Einrichtung des Schlafzimmers bietet sich natürlich das Bett als Blickfang-Möbelstück für die Raummitte an. Bei der Auswahl des Bettes sollte man darauf achten, dass ein ggf. am Bettgestell vorhandenes Kopfteil so stabil ausgeführt ist, das es nicht auf eine stützende Wand angewiesen ist. Man kann natürlich auch ein Bett ohne Kopfteil nehmen, welches – frei im Schlafraum aufgestellt von allen Seiten gleichermaßen – zugänglich ist und eine sehr offene Raumatmosphäre erzeugt. Als Nachttisch bieten sich bei einer derartigen Einrichtung, Nachtkonsolen zum Einhängen oder mobile Nachtkommoden auf Rollen an.

Im Esszimmer oder auch in der Küche ist der Essplatz prädestiniert für eine freie Aufstellung im Raum. Eine Ausnahme hiervon bilden die meisten Essgruppen mit Eckbänken, da die meisten Eckbank-Modelle auf eine stützende Wand angewiesen sind.

Möbelstücke, die im Raum stehen, sorgen für eine angenehme Auflockerung und geben dem Zimmer zugleich mehr Tiefe. Dieses gilt nicht nur für die beschriebenen Beispielräume, sondern auch z. B. fürs Kinderzimmer oder Büro.


Einrichtungsfehler 8:
Proportionen ignorieren

Wenn man zum Möbelkauf ins Möbelhaus geht, passiert es schnell, dass man die Dimensionen der eigenen Wohnung komplett überschätzt. Allzu schnell hat man dann z. B. eine zu große Polsterecke erworben, die den größten Teil des Wohnzimmers einnimmt und so nicht nur unproportional aussieht, sondern eher für eine bedrückte, schwere Atmosphäre im Raum sorgt.

Besser kann es dann beispielsweise sein, auf einen schmalen Zweisitzer und einen leichten Sessel zu setzen.


Einrichtungsfehler 9:
Zu kleinen Teppich wählen

Will man z. B. im Wohnzimmer durch den Einsatz eines Teppichs für mehr Gemütlichkeit sorgen, lässt sich dieses nicht erreichen, wenn man einen kleinformatigen Teppich aussucht, der gerade einmal den Platz unter dem Wohnzimmertisch ausfüllt. Es ist also wichtig, einen großen Teppich zu kaufen.

Grundsätzlich kann man hier sagen, dass ein Teppich für das Wohnzimmer wesentlich breiter als die Couch ausfallen sollte, was den netten Nebeneffekt hat, dass durch den großformatigen Teppich gleich auch der ganze Raum optisch größer wirkt. Um für maximale Gemütlichkeit zu sorgen, empfiehlt es sich, die vorderen Füße des Sofas mit auf dem Teppich zu platzieren. Teppiche mit Struktur eignen sich übrigens sehr gut dazu, unterschiedliche Möbel optisch wie tatsächlich miteinander zu verbinden.


Einrichtungsfehler 10:
Zu kurze Vorhänge aufhängen

Auch die Fensterdekoration nimmt großen Einfluss auf die Raumwirkung. – So sollte man unter anderem darauf achten, dass die Vorhänge nicht zu kurz ausfallen. Idealerweise sind die Vorhänge so bemessen, dass sie mehr oder minder direkt von der Decke aus herabhängen und etwa ein oder zwei Zentimeter des Stoffes noch am Boden aufliegen. Dadurch, dass der Vorhang auf dem Boden aufliegt, wirkt die Einrichtung insgesamt lässiger und auch gemütlicher.

Die Gardinenstangen sollten in der Länge die Fenster weit überragen, so dass gut und gerne vier Fünftel des Vorhanges neben dem Fenster vor der Wand hängen und nur ein Fünftel in die Fensterfläche hineinreicht.


Einrichtungsfehler 11:
Dekoration und Wohnaccessoires planlos in der Wohnung verteilen

Mit schönen Souvenirs von der letzten Reise, dekorativen Lieblingsteilen oder hübschen Erinnerungsstücke eignen sich wunderbar dazu, dem eigenen Zuhause eine persönliche Note zu verleihen. Achtet man allerdings nicht darauf, dass die einzelnen Dinge zueinander passen oder so platziert sind, dass sie ihre Wirkung entfalten können – also im Raum „untergehen“, erscheint das Zimmer schnell überfüllt bzw. wenig harmonisch und so auch gleichsam ungemütlich.

Um hier vorzubeugen, sollte man Dekorationsgegenstände und Wohnaccessoires am besten in kleinen, aufeinander abgestimmten Gruppen oder Themenwelten arrangieren. Dabei sollte man ruhig mit verschiedenen Formen, Farben, Materialien und Texturen „spielen“, um für mehr Spannung zu sorgen.

Es empfiehlt sich zudem bei den Deko-Arrangements auf eine ungerade Anzahl an Objekten zu setzen und drei, fünf oder sieben Elemente miteinander zu kombinieren.

Sehr angenehm ist es, wenn die Dekoration in der Wohnung auf Augenhöhe platziert wird. Dazu bieten sich beispielsweise Sideboards, Konsolentische, höhere Beistelltische oder auch passend angebrachte Wandboards an. Auf diesen kann man immer wieder neue dekorative Themenwelten „erschaffen“ und zum Beispiel in Abhängigkeit von den wechselnden Jahreszeiten einen Austausch der dekorativen Elemente vornehmen.

Um mit einfachen Mitteln einen sehr wirkungsvollen Eyecatcher in den Raum zu bringen, bieten sich Bilderwände an. – Durch die Kombination unterschiedlicher Motive, Rahmen und Formate sowie durch die verschiedenen Möglichkeiten zur Bildplatzierung stehen hierbei sehr viele Wege offen. Über einem Schrankmöbel wie einem Sideboard oder einer Kommode angebracht, lassen sich die Bilder zudem auch noch mit anderen, abgestimmten Dekorationsgegenständen wie zum Beispiel Vasen oder Skulpturen, die auf das Möbelstück gestellt werden, zu einem „Gesamtobjekt“ kombinieren.


Einrichtungsfehler 12:
Keinen Wert auf Details legen

Wer sich bei der Planung, Auswahl und beim Arrangieren seiner Möbel, Einrichtungsgegenstände und Wohnaccessoires viel Mühe gibt, sollte sein Augenmerk unbedingt auch auf die kleinen Dinge des Alltags richten. So gibt es funktionelle Dinge wie Seife und Lufterfrischer für das Badezimmer oder Spülbürste und Spülmittel für die Küche auch in optisch ansprechender Form bzw. lassen sich in optisch ansprechende Form bringen.

Für Flüssigseife oder Spülmittel kann man z. B. wiederbefüllbare Pumpspender in passendem Design zur restlichen Einrichtung kaufen. Spülbürsten gibt es beispielsweise auch in hochwertiger Holzausführung statt aus Kunststoff und Lufterfrischer aus Glas statt aus Plastik.


Einrichtungsfehler 13:
Keine Zeit für Entwicklung einplanen

Nur allzu gerne möchte man seine eigenen vier Wände sofort komplett mit allem Drum und Dran und in Perfektion einrichten. Jedoch gibt es meist schon allein aufgrund eines begrenzten Budgets dabei gewisse Grenzen, so dass es besser ist, sich in Geduld zu üben und die Einrichtung nach und nach zu vervollständigen.

Auf diese Weise muss man u. U. nicht an der falschen Stelle sparen, weil nicht alles auf einmal gekauft werden muss, so dass Fehlkäufen vorgebeugt ist und man irgendwo auch sicherer ist, dass die Einrichtung irgendwann vollständig den eigenen Wünschen und Anforderungen entspricht.

Darüber hinaus merkt man vielleicht auch erst beim Wohnen, was man wirklich braucht. Hier und da fehlt ein Stauraum-Möbelstück, in einem Raum geht es besser mit Vorhängen und Gardinen, während man in einem anderen Zimmer lieber darauf verzichtet, u.v.m..


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