Schnecken Invasion 2024 – Was gebeutelte Gärtner über die kriechenden Schleimer wissen sollten

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Der milde Winter hat im Zusammenspiel mit dem eher feucht ausgefallenen 2023 und dem bislang ebenso feuchten 2024 dafür gesorgt, dass es überaus große Schneckenpopulationen in der Natur wie auch im Garten gibt. Regional bestehen dabei selbstverständlich Unterschiede, aber generell lässt sich feststellen, dass 2024 ein echtes Schneckenjahr ist.

Nacktschnecken im Garten - wie bekämpfenInsbesondere die Nacktschnecken ziehen dabei des Gärtners Groll auf sich, da sie sich mit Vorliebe an jungen Kulturpflanzen – sowohl im Nutzgarten beispielsweise am Salat oder Kohl als auch im Ziergarten an Blumen wie Tagetes, Chrysanthemen oder Dahlien – vergehen und diese nicht selten komplett zerstören.

Schaut man sich in den sozialen Netzwerken um, wird schnell klar, dass 2024 kaum ein Gartenbesitzer von den schleimigen Genossen verschont wird. Und selbst auf Balkonen gab es schon Schnecken-Sichtungen.

Der „Angriff“ der Schnecken auf die Pflanzen wird als Kriegserklärung betrachtet und immer mehr Gärtner gehen in die Verteidigung über. Vielerorts ist das Schneckenkorn bereits vergriffen und auch online gibt es Lieferengpässe.

Es tobt allerdings nicht nur der Kampf Mensch gegen Schnecke, sondern auch Mensch gegen Mensch bzw. Gärtner gegen Gärtner, wenn es um die Art der Schneckenbekämpfung und insbesondere um die Schneckenbeseitigung geht. Jeden Tag finden zig Diskussionen statt, bei denen man mehr oder weniger stets dieselben Argumente und Einstellungen findet.

Hier in den News unseres Magazins wollen wir Ihnen wichtige Hintergründe zu den Schnecken, die im Garten vorkommen an die Hand geben. Es ist immer gut, den vermeintlichen „Feind“ zu kennen und es hilft auch dabei, nicht versehentlich Freunde zu Feinden zu erklären. Selbstverständlich gehen wir auch auf die verschiedenen Arten zum Schneckenschutz und zur Schneckenbekämpfung ein. So stellen wir Ihnen unter anderem Hausmittel gegen Schnecken vor. Erfahren Sie außerdem, welche Nützlinge Ihnen im Garten bei der Bekämpfung der Schnecken helfen und was man im Zusammenhang mit dem Töten der Schnecken bedenken sollte.

Wir wünschen Ihnen nun eine angenehme Lektüre und hoffen, dass Sie Ihren Garten trotz der vielen Schnecken im Jahr 2024 so richtig genießen können.


Welche einheimischen Nacktschnecken gibt es?

Hierzulande gibt es verschiedene Arten an einheimischen Nacktschnecken. Die wichtigsten dieser Nacktschnecken stellen wir Ihnen hier kurz vor:

  • Große Wegschnecke | Arion rufus
    Größe: bis zu 15 cm lang
    Farbe: rötlich bis dunkelbraun
    Lebensraum: Wälder, Gärten, Wiesen
  • Gefleckte Wegschnecke | Arion circumscriptus
    Größe: bis zu 7 cm lang
    Farbe: dunkelbraun mit schwarzen Flecken
    Lebensraum: Feuchte Wälder, Gärten
  • Gefleckte Nacktschnecke | Deroceras reticulatum
    Größe: bis zu 5 cm lang
    Farbe: grau bis beige mit dunklen Flecken
    Lebensraum: Felder, Gärten
  • Ackerschnecke | Deroceras agreste
    Größe: bis zu 5 cm lang
    Farbe: hellgrau bis bräunlich
    Lebensraum: Äcker, Wiesen, Gärten
  • Schwarze Wegschnecke | Arion ater
    Größe: bis zu 15 cm lang
    Farbe: schwarz
    Lebensraum: Wälder, Gärten, Wiesen

Details zur Spanischen Wegschnecke

Spanische Wegschnecke - invasive Nacktschnecke im GartenWie der Name erahnen lässt, gehört die Spanische Wegschnecke nicht zu den einheimischen Nacktschnecken. Sie wird auch als Spanische Nacktschnecke bezeichnet und stammt ursprünglich von der Iberischen Halbinsel. Die Spanische Wegschnecke ist überaus anpassungsfähig und eine invasive Art, die sich in den letzten Jahrzehnten in vielen Regionen Europas sehr stark verbreitet hat. Sie wird als problematischster Schädling innerhalb der Gruppe der Schnecke angesehen.

Der Körperbau der Spanischen Wegschnecke entspricht dem aller Nacktschnecken. Es gibt keine sichtbare Schale (Gehäuse, Haus), ihr Körper ist länglich geformt und sehr schleimig.

  • Spanische Wegschnecke | Arion vulgaris
    Größe: bis zu 15 cm lang
    Farbe: orange bis rotbraun oder dunkelbraun, manchmal auch fast schwarz – auch farbliche Variationen in helleren Tönen
    Lebensraum: Wälder, Gärten, Wiesen, Felder

Die Spanische Wegschnecke ist ein Allesfresser, welcher sich von einer Vielzahl von Pflanzen ernährt, aber auch von totem organischen Material und sogar von Aas (sehr gut z. B. auf Straßen oder Radwegen zu beobachten, wo u. a. überfahrene Artgenossen oder verendete Regenwürmer vertilgt werden). Sie kann erhebliche Schäden an Nutzpflanzen und Zierpflanzen verursachen.

Wie alle Nacktschnecken bzw. Schnecken gehört auch die Spanische Wegschnecke zu den Zwittern, weshalb sich zwei Tiere gegenseitig befruchten können. Man geht davon aus, dass eine einzelne Schnecke bis zu 400 Eier pro Jahr legen kann, weshalb eine explosionsartige Vermehrung möglich ist.


Was sind Schnegel?

Tigerschnegel - schädliche oder nützliche Nacktschnecken?!Die Schnegel nennt man auch Egelschnecken. Sie gehören biologisch zur Familie der Limacidae. Schnegel stellen eine Untergruppe der Nacktschnecken dar und werden nicht selten mit anderen Arten von Nacktschnecken verwechselt.

In Abhängigkeit von der jeweiligen Art können Schnegel eine Länge von 10 cm bis sagenhaften 20 cm erreichen. Ihr Körper ist langgestreckt und eher schlank. Entlang ihres Rücken verläuft eine erhöhte Linie, die man als Kiel bezeichnet. Farblich variieren Schnegel sehr stark. Sie können grau, braun oder auch gelb mit dunklen Streifen oder Flecken sein. Einige Schnegelarten verfügen über sehr auffällige Musterungen, was dabei hilft, die Schnegel von anderen Nacktschnecken zu unterscheiden.

Schnegel bevorzugen einen feuchten Lebensraum und sind in Wäldern, Gärten oder auch Feuchtwiesen zu finden. Sie sind nachtaktiv. Während des Tages verstecken sie sich z. B. unter Holz, Steinen oder auch in der Vegetation.

Hinsichtlich ihrer Ernährung unterscheiden sie sich sehr stark von vielen anderen Nacktschneckenarten. So fressen Schnegel in erster Linie Pilze, totes organisches Material und gelegentlich auch andere Schnecken – einschließlich Nacktschnecken. So können sie dem Gärtner nützlich in der Schneckenbekämpfung sein. Es soll vorkommen, dass Schnegel auch an „frischen“ Pflanzen bei der Nahrungsaufnahme von Gärtnern erwischt werden. Ob es sich dabei dann tatsächlich um Schnegel mit einer anderen Nahrungsvorliebe handelt oder ob lediglich Irrtümer in der Schneckenbestimmung vorliegen, ist schwer zu sagen. – Persönlich habe ich hier noch keine Schnegel an Pflanzen gefunden und es sind viele in unserem Garten unterwegs.

Besonders verbreitet sind Tigerschnegel und Grauer Schnegel:

  • Tigerschnegel | Limax maximus
    Größe: bis zu 20 cm lang
    Farbe: graubraun mit schwarzen Flecken und Streifen
    Tigerschnegel sind bekannt für ihre auffällige Musterung und gelten als besonders nützlich im Garten, da sie oft andere Schnecken fressen. Sie werden sogar gezüchtet und online zum Kauf angeboten.
  • Grauer Schnegel | Limax cinereoniger
    Größe: bis zu 15 cm lang
    Farbe: hellgrau bis dunkelgrau
    Diese Art ist weniger auffällig gemustert als der Tigerschnegel, aber ebenfalls ein nützlicher Schneckenfresser.

Welche Gehäuseschnecken trifft man im Garten an?

Weinbergschnecke - Feind oder Freund im Garten?Neben den Nacktschnecken gibt es im Garten natürlich auch noch die Gehäuseschnecken bzw. Schnecken mit Häusern. Auch hier stellen wir Ihnen einige der wichtigsten Arten kurz vor:

  • Weinbergschnecke | Helix pomatia
    Größe: bis zu 4.5 cm im Durchmesser
    Gehäusefarbe: hellbraun bis gelblich mit dunklen Streifen
    Lebensraum: Gärten, Wälder, Wiesen
  • Garten-Bänderschnecke | Cepaea hortensis
    Größe: bis zu 2.5 cm im Durchmesser
    Gehäusefarbe: variabel, meist gelb oder rosa mit dunklen Bändern
    Lebensraum: Gärten, Wiesen, Hecken
  • Hain-Bänderschnecke | Cepaea nemoralis
    Größe: bis zu 2.5 cm im Durchmesser
    Gehäusefarbe: variabel, meist gelb oder braun mit dunklen Bändern
    Lebensraum: Wälder, Gärten, Hecken

Generell kann man sagen, dass von den Gehäuseschnecken nur wenig Schäden im Garten verursacht werden, wobei es natürlich passieren kann, dass z. B. die Weinbergschnecken den Weg zum jungen Kohl oder Salat finden, wenn sich der Anbaubereich in direkter Nähe zu Büschen, Hecken oder ähnlichem befindet, wo sich die Schnecken bevorzugt aufhalten.

Weinbergschnecken sind in Deutschland laut Bundesartenschutzverordnung streng geschützt, weshalb man sie allenfalls umsetzen sollte, wenn sie dem Gemüse im Nutzgarten zu arg auf die Pelle rücken.


Welche Pflanzen mögen Schnecken besonders gern?

Hosta / Funkien sind sehr beliebt bei Schnecken und oft von Frass-Spuren übersätSelbstverständlich munden den Schnecken nicht alle Pflanzen gleich gut, sonst könnten sie dem geplagten Gärtner ja z. B. auch einfach das Unkraut / Beikräuter jäten abnehmen oder den Rasen auf Maß halten. Es gibt einige Pflanzen, welche aufgrund ihrer Beschaffenheit oder ihrer Inhaltsstoffe besonders attraktiv für Schnecken sind und deshalb besonders häufig von den Schnecken an- oder sogar komplett aufgefressen werden.

Im Bereich der Kräuter und Gemüsepflanzen sind in diesem Zusammenhang insbesondere Salate, Kohlsorten, Zucchini und Kürbisgewächse sowie Basilikum zu nennen.

Bei den Zierpflanzen sind u. a. die Hostas (Funkien), Tagetes (Studentenblumen), Taglilien, Lillien, Cannas (Indisches Blumenrohr), Dahlien und Veilchen begehrte Leibspeisen der Schnecken.

Auch Erdbeeren – sowohl junge Blätter als auch Früchte – und Himbeeren – insbesondere zarte, junge Triebe – werden gerne von den Schnecken auf den Speiseplan gesetzt.

Allgemein kann man festhalten, dass Schnecken in erster Linie zarte, junge Pflanzen und Austriebe bevorzugen, da sich diese leichter fressen lassen und einen höheren Wassergehalt aufweisen.


Welche natürlichen Feinde haben Nacktschnecken im Garten?

Drosseln haben Nacktschnecken zum Fressen gern und wissen mit den Schleimern umzugehen - natürlicher FeindIm Garten gibt es einige tierische Verbündete des Gärtners, die Sie dabei unterstützen, den Schneckenbestand im Garten auf einem erträglichen Maß zu halten. Dieses geschieht teilweise durch das Fressen adulter Schnecken und teilweise durch die Eliminierung die Gelege der Schnecken.

Bei den Vögeln gehören Drosseln, Stare, Krähen und Elstern zu den natürlichen Schneckenfeinden. Schwarzdrosseln (Amseln) z. B. verschmähen dabei nicht einmal die stark schleimende Spanische Wegschnecke, sondern wälzen diese so lange im Dreck, bis der Schleim ab und die Schnecke als Nahrung geeignet ist.

Igel, Maulwurf, Spitzmäuse, Mäuse und Ratten sind Säugetiere, bei denen auch Schnecken auf dem Menüplan stehen. Für Igel kann das Fressen von Nacktschnecken (von Regenwürmern auch) jedoch fatale Folgen haben, da diese mit Parasiten verseucht sein können und den Igel so krank machen können. Man geht davon aus, dass Igel nur im Notfall, wenn das sonstige Nahrungsangebot zu knapp ist, an Nacktschnecken als Futter gehen. Wer also einen Igel im Garten hat und glaubt, dass dieser nicht ausreichend Futter findet, sollte diesen besser sinnvoll zufüttern als darauf zu spekulieren, dass sich der Igel dann schon ums Nacktschneckenproblem kümmert. (Infos dazu: )

Nützlich zur Schneckenbekämpfung im Garten sind zudem Amphibien (Frösche, Kröten, Molche) sowie Reptilien (Eidechsen, Schlangen).

Auch bei den Insekten und anderen Wirbellosen gibt es Vertreter, die dem Gärtner in der Schneckenbekämpfung nützlich sind. Dazu gehören u. a. Laufkäfer, Hundertfüßer, Weberknechte, Raubmilben, Maulwurfsgrillen, Glühwürmchen und Nematoden – speziell: Phasmarhabditis hermaphrodita, welche gezielt Nacktschnecken parasitieren und auch käuflich erworben werden können.

Um die natürlichen Schneckenfeinde im Garten zu fördern, empfiehlt sich eine naturnahe Gartengestaltung, wobei Lebensräume wie Hecken, Steinhaufen, Laubhaufen und Teiche geschaffen werden, welche Vögeln, Säugern und Amphibien Unterschlupf bieten. Das Anpflanzen insektenfreundlicher Pflanzen ist ebenfalls sinnvoll, um möglichst vielen Nützlingen im Garten ein Zuhause bereitzustellen.

Wer die Natur als Helfer im Garten möchte, sollte nach Möglichkeit auf den Einsatz chemischer Pestizide zur Bekämpfung von Schnecken und anderen Schädlingen im Garten verzichten, da diese auch schädliche Effekte auf die nützlichen natürlichen Feinde haben können.


Wie lassen sich Schnecken im Garten bekämpfen?

Für eine effektive Schneckenbekämpfung im Garten sollte man einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, bei dem verschiedene Methoden kombiniert werden. Nachfolgend haben wir Ihnen einige wirksame Strategien zur Bekämpfung von Schnecken zusammengestellt:

Mechanische Methoden

Absammeln
Sammeln Sie Schnecken regelmäßig ab, besonders früh morgens oder nach einem Regen, wenn sie am aktivsten sind.

Schneckenfallen
Bierfallen | Füllen Sie kleine Gefäße mit Bier und vergraben Sie sie bis zum Rand im Boden. Schnecken werden vom Bier angelockt und ertrinken darin. Hier sollte man wirklich beachten, dass das Bier die Schnecken anlockt, weshalb Bierfallen auch nicht unkritisch gesehen werden, da sie das Schneckenproblem im Garten durch ihre Lockwirkung auch vergrößern können.
Feuchte Bretter, nasse Zeitungen oder Tontöpfe | Platzieren Sie Bretter, Zeitungen oder Tontöpfe im Garten. Die Schnecken werden sich darunter sammeln, und können dann zeitsparend aus dem Garten entfernt werden.

Biologische Methoden

Nützlinge fördern
Vögel, Frösche und Kröten | Schaffen Sie Lebensräume für diese Tiere, z.B. durch Laub- und Steinhaufen oder Teiche.
Laufkäfer und Raubmilben | Fördern Sie diese Insekten durch insektenfreundliche Pflanzen und Mulch.
Nematoden
Verwenden Sie Nematoden (Phasmarhabditis hermaphrodita), die Schnecken parasitieren. Diese Nematoden sind im Gartenfachhandel erhältlich und werden mit Wasser gemischt und ausgebracht.

Laufenten
Laufenten unterstützen Gärtner beim SchneckenproblemLaufenten fressen Nacktschnecken überaus gerne. Nicht selten schaffen sich schneckengeplagte Gärtner deshalb Laufenten an, um das Schneckenproblem zu lösen. Darüber hinaus gibt es hier und da auch die Möglichkeit Laufenten zu mieten, um den Garten in einer Aktion von Schnecken zu befreien ohne direkt selbst Tierhalter werden zu müssen. Will man die Laufenten allerdings auf Patrouille durch den Gemüsegarten schicken, sollte man bedenken, dass diese u. a. auch einen guten Salat zu schätzen wissen und es durch die Enten dementsprechend auch zu Ernteverlusten kommen kann.

Pflanzenschutz

Schneckenresistente Pflanzen
Pflanzen Sie Arten, die üblicherweise von Schnecken gemieden werden, wie z.B. Farn, Lavendel, Thymian, Salbei, Geranien oder Fingerhut. Im aktuellen Schneckenjahr 2024 wird allerdings vielfach davon berichtet, dass bei sehr hohen Schneckenpopulationen kaum noch vor irgendwelchen Pflanzenarten Halt gemacht wird.

Barrieren
Kupferbänder | Schnecken meiden den Kontakt mit Kupfer, wobei es auch hier 2024 vermehrt Ausnahmen geben soll
Kies, Sand oder Asche | Diese Materialien sollen unangenehm für Schnecken sein und können um Pflanzen gestreut werden, um eine Art Schutzzone zu erzeugen. Wirksamkeit kann gerade in 2024 angezweifelt werden

Chemische Methoden

Schneckenkorn
Verwenden Sie Schneckenkorn sparsam und achten Sie auf „umweltfreundliche“ Produkte, die Eisen-III-Phosphat anstelle von Metaldehyd enthalten, da diese weniger schädlich für andere Tiere sind.

Kulturelle Methoden

Bodenbearbeitung
Lockern Sie den Boden regelmäßig, um Schneckeneier zu zerstören.

Bewässerung
Gießen Sie morgens statt abends, da trockene Bedingungen Schnecken abschrecken.

Gartenpflege
Halten Sie den Garten frei von Verstecken für Schnecken, wie dichtem Mulch, hohen Grasflächen und Laubansammlungen.

Präventive Maßnahmen

Hochbeete
Hochbeete mit glatten, hohen Kanten erschweren es Schnecken, die Pflanzen zu erreichen.

Mulch
Verwenden Sie trockenen Mulch wie Stroh oder Holzspäne, die Schnecken weniger anziehend finden.


Welche Hausmittel kann man gegen Schnecken einsetzen?

Wenn es um die Bekämpfung von Schnecken geht, liest man immer wieder von verschiedenen Hausmitteln, die mehr oder weniger wirksam sein sollen. Nachfolgend haben wir die populärsten dieser Anti-Schneckenmittel für Sie zusammengestellt:

Eierschalen
Zerkleinerte Eierschalen können als Barriere gegen Nacktschnecken verwendet werden. Die scharfen Kanten der Eierschalen sind nämlich normal unangenehm für die weichen Schneckenkörper, was sie im Regelfall davon abhält über die Eierschalen-Barriere zu kriechen. Die zerkleinerten Eierschalen sollten rund um die zu schützende Pflanze platziert werden. Diese Art des Schneckenschutzes ist umweltfreundlich, nachhaltig und kostengünstig. Der Schutzeffekt ist allerdings nur begrenzt, da eine regelmäßige Erneuerung erforderlich ist. Bei Regen und Feuchtigkeit geht die Wirksamkeit verloren.

Kalk oder Asche
Durch den Kontakt mit Kalk oder Holzasche kommt es bei den Schnecken zu Feuchtigkeitsentzug, was für die Tiere verständlicherweise unangenehm ist. Wie bei den Eierschalen sollte man Kalk oder Asche auch ringförmig um die Pflanzen ausstreuen, die man schützen möchte. Die Wirkung soll sehr effektiv sein, wobei nach Regen oder dem Gießen eine Erneuerung erforderlich ist.

Sägemehl
Sägemehl hat eine raue Textur und entzieht den Schnecken wie Kalk oder Asche Feuchtigkeit. Es kann deshalb ebenfalls als Schutzbarriere um Pflanzen gestreut werden. Nach einem Schauer oder nach Bewässerung der Pflanzen muss allerdings auch beim Sägemehl aufgefrischt werden.

Sand oder feiner Kies
Auch Sand oder feiner Kies soll aufgrund der rauen Oberfläche unangenehm für Schnecken sein und deshalb nicht überkrochen werden. Dementsprechend eignen sich auch diese Materialien zur Herstellung schützender Ringe um die Pflanzen herum. Man sollte regelmäßig prüfen, ob die Ringe noch ausreichend stark sind und bei Bedarf Sand oder Kies nachlegen.

Schafwolle
Schafwolle wirkt ebenfalls als physische Barriere gegen Nacktschnecken. Die Textur und die winzigen Härchen der Wolle sind für Schnecken unangenehm und schwer zu überwinden. Legen Sie Schafwollpellets oder lose Schafwolle um die Pflanzen, die Sie schützen möchten. Schafwolle kann effektiv gegen Schnecken sein, insbesondere in kleinen Gärten oder Beeten. Sie hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie den Boden mit Nährstoffen anreichert, wenn sie sich zersetzt.

Kaffeesatz, Kaffeepulver und Koffeinlösungen
Kaffeesatz bzw. Kaffeepulver enthält Koffein, das für Schnecken toxisch sein kann, und seine raue Textur kann ebenfalls abschreckend wirken. Satz oder Pulver können entsprechend um Pflanzen herum verteilt werden. Auch hier ist eine regelmäßige Erneuerung nötig und man sollte beachten, dass durch Kaffeesatz der Boden sauer wird, was nicht von allen Pflanzen positiv aufgenommen wird. Koffeinlösungen oder sehr starker Kaffee können auf dem Boden rund um die Pflanzen aufgesprüht werden, um eine schützende Barriere zu schaffen.

Pflanzenjauchen
Bestimmte Pflanzenjauchen, wie Brennnessel- oder Farnkrautjauche, können Schnecken abwehren. Dazu werden gefährdete Pflanzen mit den Jauchen gegossen oder auch angesprüht. Pflanzliche Jauchen sind eine sehr gute Ergänzung zu anderen Methoden der Schneckenbekämpfung und überzeugen zudem durch düngende und stärkende Effekte auf die Pflanzen.

Kupferband
Wenn Schnecken Kupfer überkriechen, entsteht eine kleine elektrische Ladung, was die Tiere in der Regel davon abhält, über Kupferband zu kriechen. Kupferband rund um Pflanztöpfe, Hochbeete oder auch direkt auf dem Boden um Pflanzen herum, kann deshalb eine probate Schutzwirkung gegen Schnecken haben.


Sollte man Nacktschnecken töten, wenn man diese im Garten gesammelt hat?

Bei den ganzen kontroversen Diskussionen, die aktuell in Social Media über die Bekämpfung der Schnecken im Garten geführt werden, ist einer der größten Streitpunkte wohl das Töten der Nacktschnecken bzw. die schonendste Methode zur Eliminierung der unliebsamen Mitgartenbewohner.

Für viele Gärtner kommt das Töten von Tieren im Garten nicht infrage, selbst dann nicht, wenn diese als Schädlinge erachtet werden bzw. tatsächlichen und auch nicht unerheblichen Schaden wie jetzt aktuell die Nacktschnecken in 2024 anrichten. Andere wiederum verteidigen Gärten samt Pflanzen gegen jedwede vermeintliche Schadkreatur wortwörtlich bis aufs Blut und kennen dabei auch kaum Skrupel.

Dem Argument, dass auch Schnecken Bestandteil des Ökosystems sind und eine Rolle in der Nahrungskette einnehmen, begegnen Kritiker damit, dass die Nacktschnecken – insbesondere die Spanische Wegschnecke – nicht ausreichend Fressfeinde haben und die Population der invasiven Art deshalb vom Menschen reduziert werden muss. Einige gehen dabei soweit zu sagen, dass der Mensch in diesem Moment der Fressfeind bzw. Nahrungskonkurrent der Schnecke ist und es quasi seine Aufgabe ist, regulatorisch tätig zu werden und das Töten der Nacktschnecken der einzig richtige Weg ist.

Nacktschnecken töten? - ja oder nein?!Wenn es um das Töten der Nacktschnecken geht, so reicht die Bandbreite an Tötungsarten vom Zerteilen / Zerschneiden übers Einfrieren und in kochendes Wasser geben bis hin zum Einsalzen / in Salzwasser legen. Einige sammeln die Schnecken auch in Behälter und werfen sie damit einfach in die Mülltonne.

Skrupel oder Gewissensbisse sind bei den echten Schneckenhassern kaum zu finden. Man fühlt sich im Recht, schließlich haben die Schnecken ja angefangen. Welche von den genannten Tötungsmethoden noch als „human“ erachtet werden kann, ist auch nicht unumstritten. In der Regel geht die Tendenz eher Richtung Frost, Hitze oder dem Zerteilen, wobei man letzteres dann auch erst einmal über sich bringen muss.

Als Alternative zum Töten der im Garten gesammelten Schnecken, entscheiden sich viele für das Umsetzen bzw. die Umsiedelung auf eine Fläche, die weit vom Garten entfernt ist. In Bezug auf die Spanische Wegschnecke wird dieses Vorgehen teilweise stark kritisiert, weil die invasive Art so in „Massen“ an einen anderen Ort verbracht wird, wo sie weiteren Schaden anrichten könnte.

Statt die Schnecken zu töten oder sie irgendwo auszusetzen, kann man diese auch auf den Kompost bringen und darauf absetzen, dass die Schnecken sich dort am Zersetzen der Pflanzenreste beteiligen. Der Kompost sollte dabei gut abgedeckt sein, damit die Schnecken nicht den Rückweg in den Garten antreten.



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